Was ist Figurentheater?

Durch die Animierung unterschiedlichsten Materialien wie Papier, Tuch, Sand, aus Schatten, Figuren, Objekten, Masken, Marionetten, Handpuppen bis hin zu Robotern entstehen abstrakte oder konkrete Spielfiguren. Wir beleben als Spieler*innen die Figur, bestimmen das spielerische Geschehen und sind zugleich Beobachter*innen. Figurentheater ist ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem jeder für sich und trotzdem Teil der Gemeinschaft sein kann.

Universell, zeitlos … in jedem von uns steckt auch das Wissen um die Wirkung des Figurentheaters. Seit der Vorgeschichte und der Antike haben Menschen menschliche und tierische Darstellungen gemacht und in Bewegung gebracht. Die Kunst des Figurenspiels ist universell. Von den Riten des Mittelalters bis zu den Spielen der Kindheit ist sie ein fester Bestandteil der menschlichen
Entwicklungsgeschichte.

Die animierten Materialien/Objekte/Figuren spielen auf der ganzen Welt kulturelle und soziale Rollen: unterhalten, überraschen, erziehen, manipulieren, träumen …

Die Kunstform hat ihre Wurzeln in den großen Gründungsgeschichten: Mythen über die Erschaffung der Welt, Geschichten über Götter und Helden. Das Figurentheater pendelt je nach Kultur zwischen Ritual und Spektakel.

Das Figurenspiel erzählt die Welt auf viele Arten. Es passt sich der Vielfalt des Publikums an, um Menschen zum Lachen zu bringen, eine Botschaft zu übermitteln oder zu provozieren.

Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Wahl ihrer Ausdrucksmittel wieder, alles kann Darsteller sein: das Holzstöckchen, die Kaffeekanne, die gestaltete Theaterfigur bis zum digital animierten Computerarm. Die Beziehungen, die das Material/Objekt/die Figur zum menschlichen Darsteller haben kann, sind genauso vielfältig.